Blog

Blog

von Christine Lorenz 24 Apr., 2024
Solange ich denken kann, feiert man am 1. Mai den „Tag der Arbeit“. Wie vieles hat diese Bedeutung ihren Ursprung in den USA. 1886 wurde am 1. Mai zu einem mehrtägigen Generalstreik aufgerufen. Der 1. Mai ist in USA der „Moving Day“. Traditionell enden häufig die Arbeitsverträge. 1890 nutzte man in Deutschland und Europa den 1. Mai, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen und wurde so zum "Kampftag der Arbeiterbewegung“. Nach keltischer Tradition beginnt am 1. Mai das Sommerhalbjahr. Man feiert Beltane, eigentlich ein Vollmondfest, daher kann es regional Abweichungen im Datum geben. Mit Fröhlichkeit, Wärme und Feuer wird der berühmte „Tanz in den Mai“ gefeiert. Es ist ein Fruchtbarkeitsfest und zelebriert die Vereinigung von männlichen und weiblichen Aspekten: Befruchtung, Wachstum neuen Lebens… Daher sind viele Rituale rund um Beltane darauf zurückzuführen, die Vereinigung von Mann und Frau zu feiern. Nach der Tag-und-Nachtgleiche hat die Zeit ohne Dunkelheit, Kälte und Hunger begonnen. Beltane liegt auf dem Jahreskreis gegenüber von Samhain, dem Ahnenfest der Toten. Mit Beltane feiern wir das Leben und Heißen es fröhlich Willkommen. Traditionell entzündet man am Vorabend das Maifeuer. Mancherorts wird das Vieh zur Reinigung zwischen zwei Feuern hindurchgetrieben. Verliebte zeigen sich mit dem gemeinsamen „Sprung durchs Feuer“ ihre Verbundenheit. Der Maibaum, meist eine Birke, gilt als Zeichen der Fruchtbarkeit. Seine Schmuckbänder laden zum „Anbändeln“ ein. Bei den Kelten und Germanen stand der Maibaum als Vertreter für den Weltenbaum: die Wurzeln stehen für die Unterwelt, das Totenreich, der Stamm für die Welt der Menschen und die Krone für die Götterwelt. Wie war das jetzt noch mit der Walpurgisnacht? Der Sage nach versammeln sich die Hexen in der Nacht auf den 1. Mai auf dem Blocksberg. Dort fanden, wie auch an anderen Orten, Beltane-Rituale statt. Der Kirche waren diese Feierlichkeiten zu sexualisiert, wo angeblich nackte Frauen ums Feuer tanzten. Die Feierlichkeiten zu verbieten, funktionierte allerdings nicht. Wie oft in diesen Fällen, erschuf man ein Ersatzfest und widmete den Beltane-Tag Walpurga. Die heilige Walpurga war eine aus England stammende Äbtissin im 6. Jahrhundert. Sie wurde an einem 1. Mai heiliggesprochen. Andere Quellen verweisen auf eine keltische Göttin Walpurgis, die später von der Kirche heiliggesprochen wurde. Die Göttin Walpurgis versinnbildlicht Wildheit, Freiheit und Fruchtbarkeit. Maifest Wie herrlich leuchtet Mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur! Es dringen Blüten Aus jedem Zweig Und tausend Stimmen Aus dem Gesträuch Und Freud‘ und Wonne Aus jeder Brust. O Erd‘, o Sonne, O Glück, o Lust, O Lieb‘, o Liebe, So golden schön, Wie Morgenwolken Auf jenen Höhn, Du segnest herrlich Das frische Feld, Im Blütendampfe Die volle Welt! O Mädchen, Mädchen, Wie lieb‘ ich dich! Wie blickt dein Auge! Wie liebst du mich! So liebt die Lerche Gesang und Luft, Und Morgenblumen Den Himmelsduft, Wie ich dich liebe Mit warmem Blut, Die du mir Jugend Und Freud‘ und Mut Zu neuen Liedern Und Tänzen gibst. Sei ewig glücklich, Wie du mich liebst. Johann Wolfgang von Goethe
von Christine Lorenz 20 März, 2024
Wusstest Du, dass sich der Termin des Osterfestes nach dem Vollmond richtet? Wusstest Du, dass sich demnach die Termine wie Aschermittwoch, Palmsonntag, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam und Pfingsten alle nach diesem Vollmond richten? Wusstest Du, dass früher in der Fastenzeit keine Eier gegessen wurden? Ganz ehrlich, bis zu diesem Blog-Eintrag habe ich mich nie damit beschäftigt, warum Ostern jedes Jahr an einem anderen Datum stattfindet. Und doch irgendwie immer wieder im selben Zeitraum. Im Jahr 325 wurde das Datum des Osterfestes auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond festgelegt. Dieser Frühlingsvollmond ist der erste Vollmond nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche, also um den 21. März herum. Dieser Termin wurde früher gefeiert, denn es war ein besonderes Datum: die Tage wurden wieder länger als die Nächte, die Natur begann ihren neuen Zyklus. Mit der Christianisierung wurde dieser Termin in Ostern umbenannt und damit Zentrum des „österlichen Festkreises“. So ergibt sich rückgerechnet die Fastenzeit, die 40 Tage andauert und die 50-tägige österliche Freudenzeit, die, bis Pfingsten andauert. Man vermutet, dass der Name Ostern von der germanischen Göttin „Eostre“ abgeleitet ist, eingedeutscht Ostara. Historiker halten für wahrscheinlich, dass „Eostre“ ein Beiname der Göttin Freya war. Religionsforscher wieder deuten, dass es eine indoeuropäische Göttin der Morgenröte gab. Einig ist man sich, dass dieser Termin zum Feiern einlud. Die Germanen (Ostara), Angelsachen (Eostre) und Römer (Aurora) verehrten die Göttin der Morgenröte. Die Licht- und Frühlingsgöttin stand für die Erneuerung der Natur, für das beginnende Leben, den Neuanfang. Im Christentum gilt die Morgenröte als Symbol der Auferstehung. Es geht um die Auferstehung Jesu von den Toten. Für die Kelten war Ostara ein wichtiges Fest. Sie feierten den Frühling und das Leben. Im Christentum ist Ostern das wichtigste Fest. Es geht um das Opfer Jesu Christu, sein Leben gegen die Sünden der Welt sowie seine Auferstehung. Und obwohl die Ansätze unterschiedlich sind, geht es am Ende um das Gleiche: Das Leben hat den Tod überwunden. Ostara / Ostern ist ein Fest des Neubeginns – die Auferstehung Christi und das Wiedererwachen der Natur. Und wie war das jetzt mit den Ostereiern? Eier symbolisieren die Urquelle des Lebens. Sie waren schon immer ein wichtiger Teil der Ernährung und auch ein Zeichen von Wohlstand und Wachstum. Eier gehörten früher zu den Speisen, auf die in der Fastenzeit verzichtet wurden. Doch die Hühner wussten das nicht und legten weiter fleißig ihre Eier. So wurden sie haltbar gekocht und aufbewahrt bis zum Ende der Fastenzeit.
von Christine Lorenz 08 Feb., 2024
Du kennst das. Du bist endlich auf deiner Matte angekommen, zur Ruhe gekommen. Und plötzlich ist es da. Angefangen mit einem unbedeutenden Kitzeln, einmal schlucken, hoffentlich ist es weg. Nein, es ist noch da und wird langsam stärker. „Ich kann jetzt nicht husten! Wir liegen hier gerade in Stille“ Leider wird die Stimme in dir immer lauter, während es um dich herum immer leiser wird. Und mit schnellen Schlucken versucht du den immer stärker werdenden Hustenreiz zu unterdrücken. Nun musst du doch hüsteln, richtest dich auf, greifst rasch nach deinem Getränk. Aber richtig helfen tut das auch nicht. Schon erlebt? Wir haben das alle schon erlebt! Ob Husten oder Juckreiz, je mehr du verdrängst, um so stärker wird es. Meine Antwort zu meinen Teilnehmenden: „lass es raus!“ Deine Stille ist gerade sowieso weg. Und es verlangt deine Aufmerksamkeit. Aber die anderen? Die anderen dürfen sich in Pratyahara üben. Pratyahara ist das 5. Glied im achtgliedrigen Pfad des Patanjali. Mehr zum achtgliederigen Pfad kannst Du hier lesen. In seinen Sutren hat Patanjali uns Yogis „Leitfäden“ mit auf den Weg gegeben. Pratyahara gehört zu den Gliedern, die den Weg nach Innen anleiten. „Pratyâhâra geschieht, wenn der Geist in der Lage ist, seine gewählte Richtung beizubehalten und die Sinne sich nicht wie gewöhnlich mit den Objekten, die sie umgeben, verbinden. Im Zustand von Pratyâhâra folgen die Sinne dem Geist in seiner Ausrichtung.“ (Patañjali, Sûtre 2.54.) Pratyahara ist ein Zustand, der sich bei regelmäßiger Praxis von Asanas und Pranayama entwickelt, also Körper- und Atemarbeit. Es geht um die Kontrolle unserer Sinne. Unser Alltag ist voller Ablenkung. Das Smartphone meldet den Eingang irgendwelcher Nachrichten. Draußen bellt ein Hund, das Telefon klingelt, am Rechner meldet sich eine neue Email. Das Kind hat eine Frage, im Kopf wartet die Einkaufsliste. Irgendein Haushaltsgerät meldet, dass es fertig ist. Ich könnte die Liste ewig weiterschreiben. Kein Wunder, dass wir uns abends erschöpft fühlen. Unser Geist ist ständig am Rotieren, Sortieren, was ist wichtig, was kann warten. Pratyahara beschreibt den Zustand des Ausblendens, zu lernen sich zu fokussieren, auf eine Sache zu konzentrieren. In den Sutren des Patanjalis geht es um die Vorbereitung zur Meditation. In unserem Alltag hilft Pratyahara, die allgegenwärtige Ablenkung auszublenden. Eine Tätigkeit anzufangen und sie auch zu Ende zu bringen, nicht zwischendurch auf andere Dinge einzugehen, vollständig bei einer Sache zu bleiben. Was das mit dem Hustenreiz zu tun hat? Auch das ist Ablenkung. Ein Geräusch, dass plötzlich auf der Nebenmatte auftaucht, bist du doch endlich zur Ruhe gekommen. Was macht mein Nachbar denn da??? Muss ich doch mal ein Auge öffnen, könnte ja wichtig sein, was auf der Nachbarmatte passiert. Jetzt heißt es Pratyahara üben, die Sinne bei sich zu behalten, egal was um dich herum passiert. Du liegst auf deiner Matte, folgst der anleitenden Stimme, egal was rechts oder links passiert. Pratyahara heißt auch, Kontrolle abgeben. Es ist nicht wichtig, was gerade in meiner Umgebung passiert, denn ich bin gerade ganz bei mir. Pratyahara heißt auch Vertrauen. Vertraue, dass Du dich gerade in einer geschützten Umgebung befindest, in der Du für diesen Moment loslassen kannst, um mit der Aufmerksamkeit vollständig bei Dir zu sein. Asanas, um Pratyahara zu üben, sind zum Beispiel die Kindshaltung und Vorbeugen. In diesen Asanas ist unsere Energie nach innen gerichtet und sie wirken zudem beruhigend auf unseren Geist. 
von Christine Lorenz 31 Jan., 2024
In der Nacht vom 1. auf den 2. Februar ist Imbolc, das erste Jahreskreisfest, bei uns auch Lichtmess genannt. Ursprünglich verehrten die Menschen die Göttin Brigid, eine keltische Göttin. Sie stand für Licht und Feuer. Sie schützte und förderte Familie, Haus, Vieh und Ernte. Aber sie konnte auch zornig werden und vernichtend wirken. Sie war die Göttin der Flüsse und Bäche und sorgte für Fruchtbarkeit. Jedes Jahr zum 1. Februar erweckte sie die erstarrte Erde zu neuem Leben, Anlass für die Menschen das erste Erwachen des neuen Jahres zu feiern. So wurde ihr zu Ehren Imbolc gefeiert. Imbolc steht für das Erwachen der Natur im Winter. Die ersten Sonnenstrahlen und die ersten längeren Tage wecken frühe Samen und das Leben beginnt von Neuem. Zu Imbolc gibt es verschiedene Rituale: Imbolc ist ein Fest des Reinigens und des Neubeginns. So ist es jetzt Zeit, den Frühjahrsputz zu beginnen. Aber nicht nur deine Wohnung darf entrümpelt und geputzt werden. Auch die eigene, innere Reinigung ist geboten, spätestens mit der Fastenzeit nach Aschermittwoch. Um die bösen Geister des Winters zu vertreiben, ist Lärm ein gutes Mittel. So darf im Rahmen des Faschingsfestes mit Musik und Tanz das „Böse“ vertrieben und das „Gute“ herbeigerufen werden. Und natürlich gehört zum Lichterfest auch ein Lichtritual. So vertreibt eine Kerze bei Vollmond im Fenster negative Energien. Oder du lässt eine Kerze weihen, die dich bei den kommenden Jahreskreisfesten und über das ganze Jahr begleitet. Gehe in die Natur! Genieße die ersten Vorboten des Frühlings. In unserem Garten blühen bereits die ersten Schneeglöckchen. Fasching, Fastnacht oder Karneval, egal wie es genannt wird, es bezeichnet die Zeit des Jahres, in der das Ende der dunklen Wintertage in Sicht ist. Das Fest steht für Lebensfreude, bevor die Zeit der Besinnung mit der Fastenzeit beginnt. Vermutlich symbolisierten die Masken Naturgeister und das „Krach machen“ stellt den symbolischen Kampf des Guten gegen das Böse dar bzw. der Kampf des Lichts gegen die Finsternis. Mit Aschermittwoch endet die Ausgelassenheit. Die Narrheit wird zu Grabe getragen und die Vernunft übernimmt wieder das Zepter.
von Christine Lorenz 20 Jan., 2024
Laut Wikipedia ist DANK die wohlwollende Erwiderung empfangener Hilfe oder auch selbstverständlicher Leistung. Dank gilt als eine allgemeine ethische Forderung an den Menschen. DANKBARKEIT ist ein Gefühl, ist eine Anerkennung einer materiellen oder immateriellen Zuwendung. Das Wort DANK kommt herkunftsmäßig von Denken, so kann DANK als denkende Gesinnung ein Gefühl äußern. In der vergangenen Woche nahm ich an einer Dankbarkeitswoche meiner Freundin Stefanie Bauer teil. Wir trafen uns jeden Tag online für 20 Minuten zu einer gemeinsamen Dankbarkeitsmeditation. Jetzt würde man sicherlich vermuten, dass ich beruflich intensiv vertraut wäre mit dem Thema Dankbarkeit. Doch gerade die vergangene Woche hat mir wieder sehr bewusst gemacht, wieviel Negativität ich in mein Leben lasse. Als Kind wurde ich erzogen, mich immer brav zu bedanken. So ist das in meinem Leben zu einem unbewussten Ritual geworden. Einmal hat jemand zu mir gesagt, es würde ihn regelrecht nerven, wie oft ich mich bedanken würde. Damals war es für mich eher eine Pflicht, die ich erfüllte. Darauf aufmerksam gemacht, versuchte ich mir diese Danksagerei abzugewöhnen. Heute bedanke ich mich sehr bewusst. Heute ist sie offen und ehrlich gemeint. Laut Wikipedia setzt Dankbarkeit voraus, dass der Empfänger etwas bekommt, dass er nicht einfordern kann. Heute frage ich mich, ob die Person, die damals von meiner Danksagerei genervt war, eventuell damit nicht umgehen konnte. Doch mittlerweile bin dieser Person dankbar, da sie mich auf etwas aufmerksam gemacht hat, mir ins Bewusstsein gerückt hat und ich mein Handeln entsprechend überdenken konnte. Dankbarkeit ist aber vielmehr, als eine soziale Interaktion. Dankbarkeit macht möglich, die vielen guten Dinge, Situation, Menschen … in unserem Leben wahrzunehmen. Dankbarkeit ist für mich Wert-Schätzung. Dankbarkeit macht möglich, viele negative Kleinigkeiten zu Nichtigkeiten werden zu lassen. Wir dürfen den Fokus verändern und uns neu justieren. Hier habe ich ein paar Dankbarkeitsübungen für dich: Finde einen bequemen Sitz, schließe die Augen und nimm ein paar tiefe Atemzüge. Wiederhole im Geiste für dich die Worte „ich bin dankbar“. Wiederhole für dich im Geiste die Worte „ich bin dankbar für …“ und setze dazu, was dir in diesem Moment spontan einfällt oder für was du dich bewusst bedanken möchtest. Schreibe vor dem Schlafen gehen 1 bis 3 Dinge auf, die dich an diesem Tag glücklich gemacht haben und schlafe mit positiven Gedanken ein. Notiere dir schöne Erlebnisse in deinem Dankbarkeits- oder Glückstagebuch. An schlechten Tagen schlägst du dein Tagebuch auf und liest darin. So erinnerst du dich an die guten Dinge.
von Christine Lorenz 09 Nov., 2023
Wie passt Yoga und Sport zusammen? Möchte sich Yoga doch eigentlich nicht als Sport bezeichnen. Im Yoga geht es nicht um Leistung und Vergleich. Yoga besitzt keinen Spiel- oder Wettkampfcharakter. Daher finden manche Sportler erst nach einer Verletzung zum Yoga. Oft sind die Verletzungen Folge muskulärer Ungleichgewichte. Yoga ist nicht Cardio-Training und ist nicht zwingend kraftvoll. Aber Yoga kann eine perfekte Ergänzung zum Sport sein. Einige Sportarten wie zum Beispiel Fußball oder Laufen beinhalten sehr einseitige Bewegungen. Im Amateurbereich wird meistens im Anschluss leider nur lieblos gedehnt. Krafttraining für die stabilisierenden Bereiche sind oftmals nicht bekannt. Schmerzen werden zu spät erkannt oder gar übergangen. Im Profibereich ist man bereits etwas weiter. Viele Profisportler haben mittlerweile die positive Wirkung von Yoga als Ergänzung kennengelernt. Deine Voraussetzung? Ehrlichkeit Dir selbst gegenüber. Wo stehst Du gerade? Gibt es bereits ein Ungleichgewicht? Gibt es bereits Schmerzen? Nimm deine Grenzen bewusst war und respektiere sie. Tatsächlich ist Yoga ein Jahrtausende altes Philosophiesystem und die Körperarbeit nur ein Teil davon. Im Yoga legen wir Wert auf eine ganzheitliche Betrachtung. Wir kräftigen und dehnen den gesamten Körper, in alle Richtungen. Wir üben Achtsamkeit, respektieren unsere Grenzen, körperliche und auch geistige. So lernen wir unseren Körper zu lesen und stärken unser Körperbewusstsein. Bestandteil jeder Yogapraxis sind Gleichgewichtsübungen, Gelenksmobilisation, Muskelstärkung sowie Herstellung der Flexibilität. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Yogapraxis ist unsere Atmung . Diese ist alltagsgeprägt meist zu flach. Stress und Erschöpfung tragen noch zusätzlich zu einer flachen Atmung bei. Wir geraten in einen Teufelskreis, die Erschöpfung wird größer, Ausdauer und Leistung werden immer schwächer. Einfache Atemtechniken können bereits helfen, unter Druck ruhig zu bleiben. Nachweislich wird durch Atemübungen das vegetative Nervensystem positiv beeinflusst, die Stoffwechselvorgänge angeregt und damit auch das Immunsystem gestärkt. So kann Yoga deinen Sport unterstützen, dein Trainingsprogramm ergänzen und durch seine positiven Wirkungen deine Leistung steigern. Ich will dich hier und heute nicht überreden ein Yogi zu werden. Aber vielleicht habe ich dich neugierig gemacht, Yoga einfach einmal auszuprobieren. Welche Yogarichtungen ich für dich anbiete findest Du hier .
von Christine Lorenz 06 Okt., 2023
Ich war vor Kurzem in Skandinavien. Dort triffst Du überall auf Hygge. Hygge ist eigentlich ein Kernbestandteil der dänischen Tradition und Lebensweise. Es geht um Gemütlichkeit, herzliche Atmosphäre, das Leben genießen. Hygge findet unter Freunden und Familie statt, beim Essen und Trinken; die Art und Weise, wie Du dein Leben einrichtest, räumlich und geistig. Es wird behauptet, Dänemark wäre eins der glücklichsten Länder der Welt. Was können wir uns bei ihnen abschauen? Was benötigen wir für ein hyggeliges Gefühl? Ich gebe zu, mancherorts hat mich dieses Hygge schier wahnsinnig gemacht. Wenn die Verkäuferin gefühlt eine Ewigkeit benötigt, dem Kunden vor dir ein Geschenk mit viel Liebe einzupacken. Oder wenn die Dame an der Rezeption sich besonders viel Zeit für den Gast vor dir nimmt. Alle anderen stehen gelassen in der Warteschlange und ich denke „mach voran!“. Dabei bin ich doch im Urlaub und niemand hetzt mich, kein Termin im Anschluss. Ich muss zugeben, Geduld ist nicht meine Stärke, darum darf ich wohl um so mehr an meinem Hygge arbeiten… Bei Hygge geht es nicht darum, in den Wohlfühlklamotten Kakao zu trinken. Wobei ich in Dänemark über den Ausdruck Hyggebukser gestolpert bin. Mein neues Lieblingswort! Es geht auch nicht darum, seine Wohnung im neusten Hygge-Style zu designen. In einem Laden habe ich das Hygge Manifesto entdeckt. Dieses Manifest kann jeder für sich individuell gestalten und selbst definieren - was Hygge für dich ist. Folgende Punkte habe ich für mich definiert: Atmosphäre Schaffe einen angenehmen Raum um dich herum, in dem Du dich wohlfühlst. Fang im außen an und dekoriere dir deine Räume so, dass sie zu dir passen und dir ein gutes Gefühl geben. Ich mag Kerzen, frischen Raumduft, brauche Weite. Eng und plüschig erdrücken mich. Umgebe dich mit Menschen, die dir guttun. Gerade jetzt im Herbst beginnt die Zeit des Loslassens. Und vielleicht kennst auch du Menschen, die du als toxisch empfindest. Lass sie los… Hier und jetzt Öfter mal das Handy zur Seite legen, den Computer ausschalten. Sich einfach mal hinsetzen und nichts tun. Und damit meine ich wirklich „nichts tun“. Für viele von uns ist das undenkbar und auch ich tue mir schwer damit. Meine Yogapraxis hilft mir dabei, im hier und jetzt zu sein. Und dann entsteht der Moment, am Ende meiner Praxis, dann sitze ich da und bin einfach nur. Probiere es aus. Tu dir Gutes Dafür ist wichtig, erstmal herauszufinden, was dir guttut. Oft haben wir Gewohnheiten entwickelt und merken gar nicht mehr, dass uns etwas nicht guttut. Dabei hilft uns Akzeptanz und Selbstliebe. Zu akzeptieren, dass wir nicht alles haben oder können, was andere haben und können. Selbstliebe lehrt uns, dass wir nicht alles müssen, was andere können und müssen. Ein wichtiger Bestandteil der Selbstliebe ist der Selbstwert, zu erkennen, wie wertvoll ich bin, meine Qualitäten und Stärken wahrnehmen. Dann ist es nicht mehr wichtig, sich mit anderen zu vergleichen. Schaffe dir Hygge-Momente: Geh spazieren, lege regelmäßig Pausen ein, atme zwischendurch bewusst tief durch, Koche, Backe… gemeinsam mit Freunden… Für Hygge-Momente musst du nicht zwingend Geld ausgeben. Dankbarkeit Wofür bin ich dankbar? Werde dir darüber bewusst, was dir Gutes im Leben widerfährt. Halte dich nicht mit Negativem auf. Das mag am Anfang schwerfallen. Aber das kannst du üben. Schreibe dir jeden Abend ein bis drei Dinge auf, die Positiv an diesem Tag waren. Und an trüben Tagen liest du dir diese Dinge durch, erinnerst dich daran und schon wird es wieder heller. Zu Ende bringen Was mich frustriert, Dinge nicht zu Ende bringen zu können. Warten zu müssen, das andere ihre Aufgaben erledigen, damit ich weiterarbeiten kann. In diesem Zusammenhang, Machtlosigkeit, Abhängigkeit gegenüber anderen. Manchmal können wir das nicht beeinflussen, hier heißt es anzunehmen, auch wenn es schwerfällt. Hilfreich ist es, die Dinge zu Ende zu bringen, die ich beeinflussen kann. In mir hinterlässt es tiefe Befriedigung. Daher liebe ich zum Beispiel Gartenarbeit. Sie erdet mich und es macht mich glücklich das blühende Beet zu sehen. Vielleicht kann ich daher auch nicht aufhören mit Puzzeln. ;) Helfen Ein ähnliches Glücksgefühl hinterlässt Helfen. Helfen kann sich unterschiedlich ausdrücken. Wir können andere mit unserer Tatkraft unterstützen, wir können emotional unterstützen oder einfach nur mit Worten. So können wir ehrenamtlich helfen oder auch materiell mit Sach- und Geldspenden. Wann hast Du das letzte Mal geholfen? Welche Punkte würdest Du in dein Hygge Manifest aufnehmen? Übrigens, die Dänen verbrauchen im Schnitt 6 – 8 Kilogramm Kerzen im Jahr, die Deutschen lediglich 2- 3 Kilo.
von Christine Lorenz 22 Aug., 2023
Warum Shavasana zu Deiner Yogapraxis dazugehört
von Christine Lorenz 06 Aug., 2023
Gut 15 % meiner Teilnehmenden sind Männer. Ich gebe zu, da bin ich stolz drauf. Ist es doch noch immer nicht üblich, dass Männer selbstverständlich zum Yoga finden. Ihre Motivation? Ergänzungstraining zu anderen Sportarten, oder es zwickt bereits an der ein oder anderen Stelle. Aber auch präventiv finden mehr und mehr Männer zum Yoga. Haben Sie doch festgestellt, dass es mehr ist, als nur liegen und atmen. Waren Männer früher vorwiegend mit körperlicher Arbeit betraut, finden sich diese auch vielerorts am Schreibtisch wieder. Der heutige Alltag fordert viel Konzentration und Stress, die Zeit des Ausgleiches wird dagegen immer weniger. Yoga verhilft zu mehr Kraft und Fitness. Regelmäßige Yogapraxis führt zu einer besseren Konzentration und weniger gefühltem Stress. Yoga kann sportliche Leistung steigern und so das Trainingsprogramm positiv ergänzen. Viele Spitzensportler haben das erkannt und Yoga in ihren Trainingsplan integriert. Yoga beugt Verletzungen vor und hält uns körperlich und geistig fit. Regelmäßige Yogapraxis steigert das Wohlbefinden, denn es fördert gesunden Schlaf, wirkt sich positiv auf unsere Stimmung aus, steigert unsere Immunabwehr und und und… Yoga kann bei Rücken-, Schulter- oder anderen orthopädischen Problemen entgegenwirken, am besten lässt du es präventiv mit einer regelmäßigen Yogapraxis erst gar nicht dazu kommen. Yoga hilft dir, wieder beweglicher zu werden und verbessert so deine funktionale Beweglichkeit. Gerade die letzten Jahre haben - durch vieles Homeoffice, nicht geeignete „Büromöbel“, zu wenig Bewegung, Einschränkung von sozialen Kontakten - Spuren auch in der Männerwelt hinterlassen. Benötigen Männer deswegen ein eigenes Yoga? Die Anatomie des Mannes ist in der Regel kräftiger als bei Frauen, aber Männer neigen eher zu einseitigen Bewegungsabläufen (z.Bsp. beim Laufen oder Fußball). Männer neigen eher zu Ehrgeiz, Leistungsdruck und Wettbewerb, neigen dazu, Ihre körperlichen und geistigen Grenzen auszuloten. Das ist im Yoga wiederum hinderlich. Hier ist weniger mehr. Es geht darum, Grenzen auszuloten, diese aber auch anzunehmen. Nicht höher, schneller, weiter ist angesagt, sondern langsamer, achtsamer und bewusster. Habe den Mut, Schwächen einzugestehen, dich zu öffnen, an ihnen zu wachsen. Kennen wir Yoga in unseren Breitengraden, wird es überwiegend von Frau praktiziert. Doch Yoga war ursprünglich eine Geheimwissenschaft, die nur von Männern praktiziert wurde und auch nur unter ihnen weitergegeben wurde. Die ursprünglichen „Grundasanas“ waren sehr kraftvoll. Das Yoga, das ich vermittle, soll dir helfen, dich wieder in deinem Körper wohlzufühlen. In meinen YogaZeiten findet ein gesunder Mix aus Kräftigung und Dehnung statt – im Hatha Yoga auf muskulärer Ebene, im Yin Yoga auf faszialer Ebene. Ich biete verschiedene Varianten an, so dass unabhängig von Kraft und Beweglichkeit, jede teilnehmende Person nach Tagesform praktizieren kann. Hilfsmittel können fordernd oder unterstützend eingesetzt werden. Braucht es nun für Männer eine eigene Yogapraxis? Aus meiner Sicht, nicht wirklich. Ich finde Männer in meinen Kursen eine Bereicherung. Wir dürfen voneinander lernen. Frauen dürfen mutiger sein. Männer dürfen Schwäche zeigen. „Es gibt so viele Asanas, wie es Menschen auf der Welt gibt.“ Ob körperlich oder geistig, Yoga stärkt von innen. Der Effekt ist sehr schnell spürbar.
Weitere Beiträge
Share by: