#32 Darf es mehr Hygge sein?

Christine Lorenz • 6. Oktober 2023

Ich war vor Kurzem in Skandinavien. Dort triffst Du überall auf Hygge.


Hygge ist eigentlich ein Kernbestandteil der dänischen Tradition und Lebensweise. Es geht um Gemütlichkeit, herzliche Atmosphäre, das Leben genießen.
Hygge findet unter Freunden und Familie statt, beim Essen und Trinken; die Art und Weise, wie Du dein Leben einrichtest, räumlich und geistig.


Es wird behauptet, Dänemark wäre eins der glücklichsten Länder der Welt. Was können wir uns bei ihnen abschauen?

Was benötigen wir für ein hyggeliges Gefühl?


Ich gebe zu, mancherorts hat mich dieses Hygge schier wahnsinnig gemacht. Wenn die Verkäuferin gefühlt eine Ewigkeit benötigt, dem Kunden vor dir ein Geschenk mit viel Liebe einzupacken. Oder wenn die Dame an der Rezeption sich besonders viel Zeit für den Gast vor dir nimmt. Alle anderen stehen gelassen in der Warteschlange und ich denke „mach voran!“.

Dabei bin ich doch im Urlaub und niemand hetzt mich, kein Termin im Anschluss. Ich muss zugeben, Geduld ist nicht meine Stärke, darum darf ich wohl um so mehr an meinem Hygge arbeiten…


Bei Hygge geht es nicht darum, in den Wohlfühlklamotten Kakao zu trinken. Wobei ich in Dänemark über den Ausdruck Hyggebukser gestolpert bin. Mein neues Lieblingswort!
Es geht auch nicht darum, seine Wohnung im neusten Hygge-Style zu designen.


In einem Laden habe ich das Hygge Manifesto entdeckt. Dieses Manifest kann jeder für sich individuell gestalten und selbst definieren - was Hygge für dich ist.


Folgende Punkte habe ich für mich definiert:


Atmosphäre
Schaffe einen angenehmen Raum um dich herum, in dem Du dich wohlfühlst. Fang im außen an und dekoriere dir deine Räume so, dass sie zu dir passen und dir ein gutes Gefühl geben.
Ich mag Kerzen, frischen Raumduft, brauche Weite. Eng und plüschig erdrücken mich.
Umgebe dich mit Menschen, die dir guttun. Gerade jetzt im Herbst beginnt die Zeit des Loslassens. Und vielleicht kennst auch du Menschen, die du als toxisch empfindest. Lass sie los…


Hier und jetzt
Öfter mal das Handy zur Seite legen, den Computer ausschalten.
Sich einfach mal hinsetzen und nichts tun. Und damit meine ich wirklich „nichts tun“.
Für viele von uns ist das undenkbar und auch ich tue mir schwer damit.
Meine Yogapraxis hilft mir dabei, im hier und jetzt zu sein. Und dann entsteht der Moment, am Ende meiner Praxis, dann sitze ich da und bin einfach nur. Probiere es aus.


Tu dir Gutes
Dafür ist wichtig, erstmal herauszufinden, was dir guttut. Oft haben wir Gewohnheiten entwickelt und merken gar nicht mehr, dass uns etwas nicht guttut.
Dabei hilft uns Akzeptanz und Selbstliebe.
Zu akzeptieren, dass wir nicht alles haben oder können, was andere haben und können.
Selbstliebe lehrt uns, dass wir nicht alles müssen, was andere können und müssen.
Ein wichtiger Bestandteil der Selbstliebe ist der Selbstwert, zu erkennen, wie wertvoll ich bin, meine Qualitäten und Stärken wahrnehmen. Dann ist es nicht mehr wichtig, sich mit anderen zu vergleichen.

Schaffe dir Hygge-Momente: Geh spazieren, lege regelmäßig Pausen ein, atme zwischendurch bewusst tief durch, Koche, Backe…  gemeinsam mit Freunden…
Für Hygge-Momente musst du nicht zwingend Geld ausgeben.


Dankbarkeit
Wofür bin ich dankbar?
Werde dir darüber bewusst, was dir Gutes im Leben widerfährt. Halte dich nicht mit Negativem auf.
Das mag am Anfang schwerfallen. Aber das kannst du üben. Schreibe dir jeden Abend ein bis drei Dinge auf, die Positiv an diesem Tag waren. Und an trüben Tagen liest du dir diese Dinge durch, erinnerst dich daran und schon wird es wieder heller.


Zu Ende bringen
Was mich frustriert, Dinge nicht zu Ende bringen zu können. Warten zu müssen, das andere ihre Aufgaben erledigen, damit ich weiterarbeiten kann. In diesem Zusammenhang, Machtlosigkeit, Abhängigkeit gegenüber anderen.
Manchmal können wir das nicht beeinflussen, hier heißt es anzunehmen, auch wenn es schwerfällt.
Hilfreich ist es, die Dinge zu Ende zu bringen, die ich beeinflussen kann.
In mir hinterlässt es tiefe Befriedigung. Daher liebe ich zum Beispiel Gartenarbeit. Sie erdet mich und es macht mich glücklich das blühende Beet zu sehen.
Vielleicht kann ich daher auch nicht aufhören mit Puzzeln. ;)


Helfen
Ein ähnliches Glücksgefühl hinterlässt Helfen.
Helfen kann sich unterschiedlich ausdrücken. Wir können andere mit unserer Tatkraft unterstützen, wir können emotional unterstützen oder einfach nur mit Worten.
So können wir ehrenamtlich helfen oder auch materiell mit Sach- und Geldspenden.
Wann hast Du das letzte Mal geholfen?


Welche Punkte würdest Du in dein Hygge Manifest aufnehmen?


Übrigens, die Dänen verbrauchen im Schnitt 6 – 8 Kilogramm Kerzen im Jahr, die Deutschen lediglich 2- 3 Kilo.

von Christine Lorenz 21. Dezember 2025
Ab dem 30. Lebensjahr baut unser Körper etwa 1% Muskulatur pro Jahr ab. Da wir immer älter werden, ist daher der Muskelaufbau immens wichtig, diesem Abbau entgegenzuwirken. Hier geht es nicht nur um Fitness und vielleicht einen gutaussehenden Körper. Ich nenne dir gleich mehrere Gründe, warum Muskeln so wichtig sind. Bewegung Ohne Muskulatur können wir uns nicht bewegen. Sie sind der Motor unseres Körpers, ob feine kleine Bewegungen oder grobmotorisch. Natürlicher Stoßdämpfer Ein gut gekräftigter Körper beugt Alltagsbelastungen vor. Einseitige Haltungen wie Vielsitzen oder Stehen, Stürze – gerade im Alter – können von einer gut trainierten Muskulatur besser ausgeglichen werden. Oder sogar vermieden werden. Natürliche Heizung Muskeln erzeugen Wärme, auch in Ruhephasen. So fühlst du dich auch an kalten Tagen wohler und fitter. Energiefresser Muskeln brauchen Energie und erhöhen so deinen Grundumsatz. Du verbrennst automatisch mehr Kalorien, auch im Ruhezustand. Baust du Muskeln auf, kann dir das beim Abnehmen oder beim Gewichthalten helfen. Immunverstärker Muskeln beeinflussen positiv unser Immunsystem. Bei jeder Bewegung werden entzündungshemmende Botenstoffe freigesetzt. Weiter hilft regelmäßige Bewegung Stress abzubauen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und deinen Hormonhaushalt auszugleichen. Muskeln sind essenziell wichtig bei der Gesunderhaltung. Eine gut erhaltene Muskulatur kann das biologische Altern spürbar verlangsamen, unsere Beweglichkeit und Selbständigkeit mit fortschreitendem Alter erhalten. Sie steigern unsere Lebensqualität. Es reicht leider nicht, einmal die Woche etwas für das schlechte Gewissen zu tun. Das wäre zu schön. Regelmäßig heißt hier mehrmals die Woche Kraft- und Ganzkörpertraining, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf. Aber es hilft bereits, das Auto stehen zu lassen und zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu nutzen. Treppen zu steigen, statt den Lift zu nehmen. Wenn du meine Blogeinträge regelmäßig liest, hast du vermutlich mitbekommen, wie ich in diesem Jahr meine körperlichen Beschwerden in den Griff bekommen habe. Die Höhen und Tiefen meines Lebens haben mich gelehrt, offen zu sein, nicht festzuhalten. Das betrifft auch meine Yogalehrertätigkeit. Diese ist geprägt von meiner Selbsterfahrung. Ich gebe nur weiter, was mir selbst guttut. Meine Yogastunden haben sich verändert, sind kraftvoller geworden. Flexibilität ist Mobilität gewichen. Interessanterweise hat das meiner persönlichen Beweglichkeit nicht geschadet, im Gegenteil. Aber ich spüre deutlich mehr Stabilität in meinem Körper und damit auch in meinem Geist.
von Christine Lorenz 12. November 2025
*1972 Von klein auf sportlich unterwegs: Ballett, Turnen, Modern Dance, Laufen, Yoga… Nach dem Abitur Ausbildung zur Großhandelskauffrau, heute in Teilzeit in der IT einer Bank. Seit 2016 zertifizierte Yogalehrerin 500 h mit eigenem familiärem Studio. Glücklich verheiratet. Mein Seelenort ist Rügen, dort kann ich vollständig abschalten und Energie tanken. Hobbies: draußen sein, Gartenarbeit, lesen, auf der Couch liegen. Wie ich zum Yoga kam… mein Wendepunkt Eine sehr belastende Beziehung und eine Krebserkrankung haben vor 20 Jahren ein großes Ausrufezeichen in meinem Leben hinterlassen. Nichts ist wichtiger als die eigene Gesundheit! Bis heute andauernde Reflektionsarbeit, Prioritäten immer wieder überdenken und neu entscheiden, begleiten mich seit jener Zeit. Während der Krebserkrankung lernte ich Yoga kennen und die Wirkung, die sich bei regelmäßiger Praxis entfaltet. Als mein Brotjob mir mehr und mehr über den Kopf wuchs, suchte ich Veränderung und fand sie mit meiner Yogalehrerausbildung. Zwei Jahre mit wichtigen Erfahrungen und persönlicher Weiterentwicklung. Mein Weg zum Yogastudio… Meine Yogalehrerausbildung sollte eigentlich nur ein Coaching für mich selbst werden. Vor einer Gruppe zu stehen und zu unterrichten, konnte ich mir am Anfang überhaupt nicht vorstellen und war auch nicht mein Ziel. Während der Ausbildung mussten wir mehrere Lehrproben durchführen und auf einmal war es da, das Gefühl endlich das Richtige zu tun. Bereits innerhalb der Ausbildungszeit durfte ich Vertretungen und einen ersten Yogakurs übernehmen. So durfte ich weiter wachsen und weiter lernen, wofür ich heute noch sehr dankbar bin. Es ergab sich, dass beim Umbau unseres Hauses ein Raum entstand, in dem ich mich weiter verwirklich durfte und so entstand YogaZeit. Meine Philosophie… Ich sag immer gerne, ich bin mein bester Kunde. Geduld wurde mir nicht in die Wiege gelegt und ich bin auch schnell gestresst. Wird die Todo-Liste zu lang, neige ich zur Prokrastination. Ich bin sehr gut strukturiert und organisiert und immer offen für Vereinfachung. Da ich selbst erfahren habe, wie Yoga mir aus einer körperlichen und seelischen schweren Zeit herausgeholfen hat; ich in den vielen Yogastunden, die ich bereits unterrichten durfte, an anderen Menschen diese Wirkung erleben durfte, steht Gesunderhaltung für mich weiterhin an oberster Stelle. So ist es mein größtes Anliegen, mich in diesem Bereich fortzubilden und dieses Wissen in meinen Yogastunden weiterzugeben. Was du von mir NICHT bekommst… -> Fancy Instagram-Fotos -> Fancy Yogastunden (immer am „Zahn der Zeit“) -> Yogastunden, die dich überfordern -> Präventionskurse (Warum ich keine Präventionskurse anbiete, liest du hier .) Was du von mir bekommst… -> Authentizität -> Yogastunden, die dich fördern und fordern -> Yogastunden, die dich abholen, wo du gerade stehst -> Flexibilität -> Selbstverantwortung -> Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung
von Christine Lorenz 31. August 2025
So sehr Yoga mein Herz gehört, ist mir doch bewusst, dass Yoga meinem Körper und meiner Seele guttut, aber meine Kondition wird dadurch nur bedingt verbessert. Mein Mann Markus hat nach seiner Handballkarriere das Laufen für sich gefunden. Auch ich war mal Läuferin, habe aber nach einem Läuferknie nie mehr dorthin zurückgefunden. Mehrere Anläufe verliefen im Sande oder wurden durch andere gesundheitliche Umstände wie meine Hüftprobleme torpediert. Es sollte nicht sein. So ist meine Kondition nicht wirklich die Beste, dass muss ich mir ganz ehrlich eingestehen. Nachdem dann die Diagnose für meine Hüftschmerzen erfolgte, war die große Frage, was nun? In Vorbereitung auf unseren Urlaub auf Rügen entdeckte ich dort das Angebot Yoga & Walken. So nahm ich spontan meine Walkingstöcke mit, die bestimmt 15 Jahr im Keller lagerten, und probierte es einfach aus. Vom Ergebnis bin ich selbst überrascht. Wie bereits in meinem Blog Mein Weg zur Schmerzfreiheit berichtet, ist das Walken mittlerweile Bestandteil meines persönlichen Trainingsprogramms. Ich muss zugeben, auch ich habe Menschen belächelt, die mit Stöcken durch den Wald laufen. Zwar habe ich vor vielen Jahren Nordic Walking bereits ausprobiert und festgestellt, so ohne ist dieser Sport nicht. Aber auch heute noch folgen einem die Blicke, wenn man mit seinen Stöcken vorbeiklappert. Zu den Fakten: Nordic Walking ist eine Ganzkörper-Ausdauersportart: 90% der Körpermuskulatur werden aktiviert, vor allem die der Arme, Schultern, Rücken, Bauch und Beine Nordic Walking stärkt das Herz, senkt den Blutdruck, verbessert die Blutzirkulation und regt den Stoffwechsel an Nordic Walking ist Gelenkschonend: Der richtige Einsatz der Stöcke entlastet die Gelenke bis zu 30% und ist daher auch bei Knie- und Rückenproblemen geeignet Nordic Walking fördert das Wohlbefinden: Das Laufen an der frischen Luft und meistens auch im Wald stärkt das Immunsystem und fördert das psychische Wohlbefinden. und noch Vieles mehr... Für mich ist Walken auch eine Form von Meditation. Der gleichmäßige und ganzkörperliche Bewegungsablauf hilft mir, im Hier und Jetzt anzukommen. Auch die gleichmäßigen Geräusche des Stockeinsatzes wirken auf mich meditativ, dass für mich die Läufe kurzweilig werden und ich manchmal überrascht bin, schon kurz vor dem Ziel zu sein. Es ist der Rhythmus, der mich trägt. Mein Kopf wird frei und ich genieße die Zeit an der frischen Luft. Wenn Du dich auch von den positiven Wirkungen des Nordic Walking überzeugen lassen möchtest, dann melde dich bei mir. Ich plane ab Oktober eine Art „ Lauftreff “ für Interessierte.
von Christine Lorenz 27. Juli 2025
Ja, auch Yogalehrende bekommen Haltungsbeschwerden...
von Christine Lorenz 2. Juni 2025
Wiederholung bedeutet, dass etwas immer und immer wieder gleich geschieht. Das können Worte sein, Bewegungen… Ein Synonym für Wiederholung ist Rückkehr. Für manche Menschen bedeutet Wiederholung Langeweile, nichts Neues, keine Action. Das Neue wirkt faszinierend, Endorphine werden ausgeschüttet und wir streben nach mehr. Doch in der Wiederholung kann auch etwas Besonderes liegen, schöne Erinnerungen und Momente. Wiederholung ist eher still und leise, verwandelt Flüchtiges in Beständiges. Für mich bedeutet Wiederholung auch Entspannung. Zum Beispiel fahre ich tatsächlich gerne immer wieder an den gleichen Ort in den Urlaub. Ich weiß, was mich erwartet, bin in den ersten Tagen nicht mit Suchen beschäftigt, kann mich sofort orientieren, weiß wo alles ist. Wenn wir etwas Erschaffen, ist meist der erste Entwurf auch nicht der Beste. Wir überarbeiten das Geschaffene wieder und wieder, bis es in unseren Augen perfekt wirkt. Und so bedeutet wiederholen auch immer wieder zu üben, wie ein Musikstück, dass erst durch regelmäßiges Üben einstudiert ist. Wiederholung ist kein Stillstand. Wiederholung formt unsere Fähigkeiten, unser Wissen und so unser Wesen. So kann aus einer regelmäßigen Handlung eine Gewohnheit werden und eine bewusst gelebte Gewohnheit formt unseren Charakter. So schafft Wiederholung Wachstum, leise und stetig, mit jedem Schritt. Was hat das mit Yoga zu tun? Deine regelmäßige Yogapraxis formt nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist. Sie darf zur Gewohnheit werden, so dass sie sich in deinem Alltag manifestiert. Yoga kann "fancy" sein und Menschen denken sich immer wieder etwas Neues aus. Aber erst durch regelmäßiges Üben entfaltet sich die Tiefe der Praxis und Yoga kann seine volle Wirkung entfalten. Vertraute Asanas laden dich immer wieder ein, genauer hinzuspüren und auch hinzuhören, wie sie sich für dich immer wieder anders anfühlen. Musst du dich nicht mehr auf Aufbau und Ablauf konzentrieren, kann Ruhe und Klarheit im Geist einziehen. Wiederholtes Üben im Yoga löst nach und nach Blockaden, im Geist wie in deinem Körper und so können Kraft und Beweglichkeit wachsen. Du lernst ein tieferes Verständnis deines Körpers und deines Geists und das ist Wachstum.
von Christine Lorenz 24. Februar 2025
Wie wichtig Schlaf ist, merkt man erst, wenn er fehlt. Das durfte ich am eigenen Leib erfahren. Wechseljahresbedingte Hitzewallungen haben mich immer wieder aufwachen lassen. Nach der Hitze kam die Kälte und bis der Schlaf wieder kam, verging Zeit. So über Wochen. Und irgendwann hinterließ der fehlende Schlaf seine Spuren im Alltag. Schlaf ist mir wichtig geworden. Jeglicher Schlafmangel macht sich bei mir kater-ähnlich bemerkbar. Körper und Geist fordern ihn regelrecht ein. Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse, wenn es um Schlaf geht, doch die meisten Erwachsenen benötigen etwa sieben bis neun Stunden pro Nacht. Und wenn ich in jungen Jahren eine zu kurze Nacht locker weggesteckt habe, mit zunehmendem Alter fühlt sich für mich eine kurze Nacht - mit oder ohne Alkohol – an, wie tagelang gar kein Schlaf.
von Christine Lorenz 30. Dezember 2024
Wikipedia sagt: „Als Eigenverantwortung oder Selbstverantwortung (auch Eigenverantwortlichkeit) bezeichnet man die Bereitschaft und die Pflicht einer Person, für das eigene Handeln und Unterlassen Verantwortung zu übernehmen. Das bedeutet, dass man für das eigene Tun und Unterlassen einsteht und die Konsequenzen, …, dafür trägt.“ Das heißt, die daraus folgenden Konsequenzen zu akzeptiere, ohne einen anderen „Schuldigen“ zu suchen. In meinem Umfeld verstehe ich, dass ich Eigenverantwortung für mein eigenes Wohlbefinden übernehme, bezogen auf meinen Körper, meinen Geist und meine Seele. So bin ich auch selbst dafür verantwortlich, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Das ist ein hoher Anspruch, denn ganz ehrlich, es ist doch viel einfacher, dem Arbeitgeber die Schuld zu geben, dass der Job einen nicht zufrieden stimmt, vielleicht man sich mehr Gehalt wünscht. Es ist einfacher, bei einem Streit dem anderen die Schuld zu geben, seine Ansichten sind falsch. Es ist schon wieder keine Zeit geblieben, zum Sport zu gehen, einen Spaziergang oder eine Pause zu machen… Doch Eigenverantwortung ist enorm wichtig. Es gilt, im Rahmen der Möglichkeiten, auf sich zu achten. D.h. im Umkehrschluss nicht , die Schuldfrage von anderen auf sich zu verlagern. Es geht darum, das eigene Handeln zu reflektieren und die Schwächen zu akzeptieren. Durch diese Akzeptanz stärken wir unsere Resilienz (Widerstandsfähigkeit). Wir sind uns unserer Stärken und unserer Schwächen bewusst und können somit auf sie reagieren. Wir verändern die Situation von passiv zu aktiv, nehmen Umstände nicht als gegeben hin und kommen ins Handeln. Dabei ist wichtig, die eigenen Glaubenssätze zu hinterfragen. Manche davon tragen wir seit Kindheitstagen mit uns „ich kann das nicht“, „ich bin zu schwach“, „Mädchen / Jungen machen sowas nicht“… diese Art der Glaubenssätze kennen wir alle. Zeit, uns diese bewusst zu machen und uns von ihnen zu lösen! Was für unser seelisches Gleichgewicht gilt, gilt auch für unseren Körper. Die WHO formulierte bereits 1948 „Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.“ So geht es im Yoga für mich nicht darum, in der Zukunft etwas zu erreichen, wie zum Beispiel das Erlernen einer schwierigen Asana. Für mich ist Yoga, meine ganzheitliche Balance zu finden, meinen Körper und meinen Geist in einen Zustand von Ausgeglichenheit und Harmonie zu führen. Für mich heißt Yoga, das Wohlbefinden von im Großen und Ganzen gesunden Menschen zu erhalten und einen positiven Impuls zu geben. Das bedeutet für mich, die Ist-Situation zu reflektieren und anzunehmen. Es geht in diesem Moment nicht darum, Gesundheit zu erreichen, sondern die Gesundheit zu fördern. Habe ich bereits Rückenschmerzen, wie finde ich eine gesunde Balance, mit diesen umzugehen? Wir verändern die Ausgangsposition, wir nehmen den Ist-Zustand an, lernen mit der Situation umzugehen und das Beste daraus zu machen. Dies klingt eventuell paradox, nimmt uns aber den Stress, zwingend in die Heilung zu kommen. Weniger Stress bringt mehr Entspannung, die Folge ist weniger Muskelanspannung und erzeugt im Umkehrschluss mehr Wohlbefinden. Jeder Mensch kann Yoga ausführen und wenn es nur ein paar tiefe Atemzüge sind. Diese sind manchmal effektiver als irgendeine spezielle, isolierte Übung. Wir haben mittlerweile verstanden, dass Symptome auftreten, aber diese nicht zwingend die Ursache sind. Die Ursache kann wo ganz anders im Körper oder auch in der Psyche sitzen. Während konservative Therapieformen primär das Symptom behandeln, versteht sich Yoga grundsätzlich ganzheitlich. Das soll konservative Therapieformen natürlich nicht ausschließen. Yoga lehrt uns Annahme, lehrt uns, die Gedanken auf das Gute zu lenken. Yoga vermittelt uns Techniken, mit denen wir unsere Gesundheit unterstützen und unseren Zustand mit beeinflussen bzw. aktiv verändern können. Wir übernehmen Verantwortung für uns selbst, kommen in die Eigenverantwortung und ins aktive Handeln.
von Christine Lorenz 20. November 2024
Kennst du das auch? Mit dem Einzug der langen Nächte steigt die Vorfreude auf die Adventszeit. Diese Zeit umhüllt etwas Besonderes: wir machen es uns zu Hause gemütlich, es wird dekoriert, gebacken, wir treffen uns mit Freunden… Leider wird diese Zeit oft überdeckt mit Jahresendgeschäft, hektischen Erledigungen, zu vielen Terminen. Dabei sollte diese Zeit doch der inneren Einkehr gewidmet sein. Das Wort „Advent“ leitet sich vom lateinischen adventus, „Ankunft“ ab. Damit ist nicht das Warten auf’s Christkind gemeint, sondern die Rückkehr des Lichts in der dunkelsten Nacht am 21. Dezember. Die Adventszeit bereitet uns vor, die Rückkehr des Lichts gebührend zu empfangen und zu feiern. Daher rührt auch die Tradition des Adventskranzes, nur das man früher zu Beginn der Zeit alle vier Kerzen anzündete. Mit den kürzer werdenden Tagen löschte man jeweils eine Kerze, um so die zunehmende Kraft der Dunkelheit zu erfahren und anschließend die Rückkehr des Lichts ausgiebig zu feiern. So bestand der Adventskranz aus immergrünen Zweigen, rundgeformt wie das Rad des ewigen Lebens, das Schicksalsrad, die vier Kerzen Symbol für die vier Himmelsrichtungen Die Adventszeit umfasst eigentlich 28 Tage, einen Mondzyklus. Es war eine Zeit des Fastens, die mit dem Weihnachtsfest gebrochen wurde. Schon immer gehörten Feuer, Flamme und Licht in diese Zeit. Feuer wärmte und brachte die Menschen zusammen. Im Schein der Kerzen wurden Geschichten und altes Wissen weitergegeben. 
von Christine Lorenz 22. Oktober 2024
Mit beiden Beinen im Leben stehen
von Christine Lorenz 23. September 2024
Während meiner Yogalehrerausbildung durfte ich Blindfold Yoga kennenlernen, Yoga mit verbundenen Augen. Vielleicht gehörst du auch zu den Yogapraktizierenden, die gerne während ihrer Yogapraxis die Augen schließen? Die geschlossenen Augen verhelfen dir und deiner Yogapraxis auf eine andere Ebene. In einem meiner letzten Blog-Beiträge habe ich erläutert, warum Achtsamkeit so wichtig für uns ist, gerade in der heutigen Zeit. Blindfold Yoga ist ein Yogastil, unsere Achtsamkeit weiter zu schulen. Wir leben in einer visuell geprägten und vor allem schnellen Welt. Wir sind davon geprägt, was andere von uns denken, wie andere uns wahrnehmen und neigen zu äußerlichen Beurteilungen. Schließen wir die Augen, treten wir in unsere eigene Welt ein. Nehmen wir eben noch die Geräusche im Außen wahr, wird nach und nach jeder eigene Atemzug, jeder Herzschlag lauter und bewusster – aber vielleicht auch die eigene Stimme im Kopf. Und statt uns auf unser Inneres zu fokussieren, lassen wir uns gerne wieder ablenken. Pratyahara ist ein „Meilenstein“ auf dem 8-gliedrigen Pfad . Im Yoga üben wir das zurückziehen der Sinne. Pratyahara beschreibt den Zustand des Ausblendens, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Schließen wir während unserer Yogapraxis die Augen, blenden wir einen Teil unserer Sinne aus und sind „gezwungen“ uns auf andere Sinne zu konzentrieren. Das kann helfen, bewusster unseren Körper zu spüren, unsere Atmung bewusster wahrzunehmen. Wir können Bewegungen, Emotionen wahrnehmen, die mit geöffneten Augen unserer Aufmerksamkeit entgangen wären. Natürlich geht es bei den Asanas um eine gute Ausrichtung, auch um Verletzungen zu vermeiden. Mit geschlossenen Augen aber lernen wir, wie sich unser Körper in einer Asana anfühlt. Vorbei mit Vergleichen mit der Nachbarmatte, Zeit für Fühlen. Das bewusste Verbinden der Augen während der Yogapraxis geht noch einen Schritt weiter. Wir können nicht ohne weiteres die Augen wieder öffnen. Das kann in uns neue Emotionen auslösen, bringt uns neue Perspektiven und Erkenntnisse. Es geht um Vertrauen, Vertrauen in unseren Lehrenden, Vertrauen in uns Selbst und in unseren Körper. Wir lernen loszulassen und uns zu befreien, wie soll etwas sein. Wir lernen, so darf es sich anfühlen, so fühlt es sich gut an. Wir lernen uns selbst noch weit besser kennen. „Don’t care about how it looks, care about how it feels.” – Daniel Scott  Blindfold Yoga kann dazu beitragen, Ruhe und Gelassenheit zu stärken. Der Fokus auf unsere Atmung und unsere Empfindungen wirkt sich beruhigend auf unser Nervensystem aus.
Weitere Beiträge